Kinderschutzbund Stormarn startet Kampagne gegen seelische Gewalt an Kindern

Am 30. April ist der Tag der gewaltfreien Erziehung. Aus diesem Anlass startet der Kinderschutzbund Stormarn damit die Kampagne „Gewalt ist mehr, als du denkst“. Mit Plakaten an Schulen, Kitas und anderen öffentlichen Orten sowie Blumensamen mit der Botschaft „Kinder blühen lassen“ sollen Menschen informiert und sensibilisiert werden.

Dass körperliche Gewalt wie Schläge oder Ohrfeigen in der Erziehung nichts zu suchen haben, wissen die meisten Menschen. Doch was ist genau mit seelischer Gewalt gemeint? Im Bürgerlichen Gesetzbuch heißt es: „Seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ Es sind Sätze wie ‚du kannst das nicht‘, ‚aus dir wird nie was‘ oder ‚stell dich nicht so an‘, die Kinder mutlos machen und ihnen Selbstvertrauen entziehen. Sie fühlen sich schlecht und werden auch in Zukunft wenig Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickeln. Andere Worte wie ‚wenn du nicht kommst, gehe ich ohne dich‘ dagegen machen Kindern Angst und können das Vertrauen in den Erwachsenen nachhaltig schädigen.

Stephanie Wohlers, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes, erklärt dazu: „Manchmal rutschen Eltern solche Worte heraus, obwohl sie es gar nicht böse meinen. Vielleicht haben sie als Kinder selber solche Sätze von ihren Eltern gehört. Doch ihrem Kind schaden sie dadurch mehr, als sie sich vorstellen können. Unser Ziel ist, Eltern dazu zu befähigen, Konflikte auch ohne Gewalt zu lösen. Dafür gibt es zum Beispiel unsere Elternkurse „Starke Eltern – Starke Kinder“.

In diesen Elternkursen ist das Recht des Kindes auf gewaltfreie Erziehung ein zentrales Thema. Die Elternkurse ermöglichen Eltern, Formen der gewaltfreien Lösung von Konflikten in der Familie und im Alltag kennenzulernen und zu erproben. Zudem können sie sich in einer vertraulichen Runde über ihre Erfahrungen austauschen.

„Eltern wollen, dass ihre Kinder sich zu emotional stabilen und selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln und dabei möchten wir sie unterstützen. Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Eltern diese Kampagne zum Anlass nehmen, ihr eigenes Erziehungsverhalten zu hinterfragen und der Gewalt an Kindern ganz bewusst eine Absage erteilen“, so Stephanie Wohlers.

Weitere Informationen zur Kampagne gibt es hier: https://kinderschutzbund.de/gewalt/